Herbstsynoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen: Berichte und Beschlüsse

Nachricht 18. November 2022

Berichte und Beschlüsse von den Herbstsynoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen

  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg (17.-18.11.22)
  • Evangelisch-Reformierte Kirche (17.-18.11.22)
  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe (18.-19.11.22)
  • Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers (2.-25.11.22)
  • Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig (25.-26.11.22)

+++++

Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg

Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche in Rastede wurde am Donnerstagmorgen die 6. Tagung der 49. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg eröffnet. In seiner Predigt betonte Kreispfarrer Lars Dede, dass es der Auftrag der Kirche sei, daran zu erinnern, dass Frieden entstehe, wenn die Logik von Stärke und Schwäche durchbrochen werde und nicht der Stärkere den Schwächeren niederringe. „Deswegen setzen wir uns für die Menschen in der Ukraine ein“, so Dede. Und gleichzeitig hielten die Kirchen daran fest, „dass Gott den Frieden will.“ Zum Frieden gehöre immer auch Gerechtigkeit. „Darum setzen wir uns dafür ein, dass das Völkerrecht gewahrt und bedrohte Staaten wie die Ukraine beschützt werden. Darum setzen wir uns als Kirche dafür ein, dass Menschen, Tiere und Pflanzen, dass Gottes Schöpfung geschützt wird.“ Er träume von einer Kirche, so Kreispfarrer Dede, die sich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern selbstlos in den Dienst des Nächsten stelle. „Ich träume von einer Kirche, die nahe bei den Menschen ist.“

Verstärkte Bemühungen zum Klimaschutz gefordert

In seinem jährlichen Bischofsbericht griff Bischof Thomas Adomeit erneut den Krieg in der Ukraine auf und ging dabei auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ein. Er betonte, dass ohne den Klimaschutz „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ nicht zu erreichen seien. „Verstärken wir also unsere Bemühungen.“

 Bereits im Mai hatte das Kirchenparlament der oldenburgischen Kirche öffentlich den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt und ihre Solidarität mit den Leidtragenden bekundet. Leider habe sich seitdem die Situation nicht verändert. „Wir haben die Pflicht, den leidenden und flüchtenden Menschen in und aus der Ukraine beizustehen“, sagte Adomeit, „und viele Menschen auch hier im Oldenburger Land tun dies mit bewundernswerter Intensität und Ausdauer.“

 Der oldenburgische Bischof warnte davor, dass sich Christinnen und Christen in den friedensethischen Debatten nicht gegeneinander ausspielen lassen dürfen. Weder dürfe der Pazifismus als naiv beschrieben noch das unbestreitbare Recht auf Selbstverteidigung und die Unterstützung als Militarismus gebrandmarkt werden. „Es gibt keine allein richtige Entscheidung – denn es gibt keinen gerechten Krieg. Und ohne dass wir uns schuldig machen, werden wir aus diesem Dilemma nicht herauskommen – weder mit der einen noch mit der anderen Haltung, denn immer lassen wir einen Nächsten im Stich.“

Durch klimabedingte Ernteausfälle und der durch den Ukraine-Krieg bedingte Ausfuhrstopp bei Getreide habe die Versorgung vieler Menschen deutlich verschlechtert. „Während wir mit höheren Preisen zu kämpfen haben, die uns wehtun und auch einschränken, gehe es in anderen Teilen der Welt bereits um das nackte Überleben“, sagte der oldenburgische Bischof. „Hierfür stehen wir – auch mit unserem Lebensstil – in der Verantwortung und sind gehalten, die Not in der Welt zu lindern.“ Dabei verwies er auf die zentrale Eröffnungsfeier der 64. Spendenaktion von „Brot für die Welt“, die am  Wochenende des ersten Advents  mit einem Fest- und Fernsehgottesdienst aus der Ohmsteder Kirche eröffnet wird. Dort werde „berichtet, welche Maßnahmen unsere Partner und Partnerinnen in Bangladesch und vielen anderen Ländern ergreifen, um mit Wetter-Extremen besser zurechtzukommen“.

 „Mit Blick auf das Klima sitzen wir alle in einem Boot“, betonte Adomeit. „Die Auswirkungen des Klimawandels können wir hier inzwischen deutlich spüren und mit Blick auf den globalen Süden kennen wir die erschreckenden Auswirkungen bereits. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Kräfte bündeln und Klimaschutz als elementare Aufgabe für die eine Welt und damit auch für unsere eigene Zukunft begreifen.“

Die aus der Energiepreispauschale zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen würden ohne Abzüge zur Unterstützung für Menschen in Not eingesetzt, berichtete Bischof Adomeit weiter. Zusammen mit der Diakonie im Oldenburger Land sollen die geschätzten Mehreinnahmen von 690.000 Euro in zwei Schritten an die Kreisgeschäftsstellen der Diakonie in den sechs Kirchenkreisen weitergegeben werden. Damit werde in den jeweiligen Regionen konkrete Hilfen angeboten.

Die evangelischen Kirchen in Deutschland haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine Richtlinie ausgesprochen, die eine Netto-Treibhausgasneutralität möglichst bis zum Jahr 2035, spätestens jedoch bis zum Jahr 2045 anstrebt. Eine CO2-Reduktion um 90 Prozent in den nächsten zwölf Jahren sei eine Aufgabe, so Adomeit, „deren Größe und Wirksamkeit wir noch gar nicht abschätzen können“. Gebäude, Mobilität, Ernährung sind die großen Baustellen. Es wird DAS Projekt unserer Zeit und wird das Gesicht unserer Kirche nachhaltig verändern. „Wir werden unsere Prioritäten ändern müssen, denn zukünftig wird nicht mehr Finanzierbarkeit von Projekten die entscheidende Frage sein, sondern die Umweltverträglichkeit.“ Im Mai kommenden Jahres werde eine synodale Arbeitsgruppe ein Klimaschutzgesetz dem Kirchenparlament vorlegen, kündigte der oldenburgische Bischof an. „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind ohne den Klimaschutz nicht zu erreichen. Verstärken wir also unsere Bemühungen.“

In seinem zweiten Berichtsteil griff Bischof Thomas Adomeit einzelne Aspekte und Entwicklungen innerhalb der oldenburgischen Kirche auf. Dazu gehörte die Erprobung von „interprofessionellen Teams“, die die dem rasant wachsenden Mangel an Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Angehörigen anderer Berufsgruppen im Verkündigungsdienst entgegentreten sollen. Zurzeit arbeite eine Arbeitsgruppe an einem weiteren Erprobungsgesetz, das viele aufgeworfene Fragen und Rechtsunsicherheiten aufnehmen und regeln soll.

Auf dem Weg zu einem gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht gebe es bei der katholischen und bei den evangelischen Kirchen „unterschiedliche Kommunikationsansätze, um wichtige Fragen zu diskutieren", sagte Bischof Adomeit. Er räume ein, dass „die Kommunikation der evangelischen Meinungsbildung noch nachgearbeitet“ werden müsse, „so dass wir hoffentlich ein gemeinsames Vorgehen vereinbaren und dann ein Ergebnis erreichen können, was Universitäten, Fortbildungsstellen, Fachleitungen und Lehrkörper sowie die Synoden mittragen.“ Auch die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg werde darüber zu beraten und zu entscheiden haben, „ob sie dem Land den Vorschlag unterbreiten“ wolle, „über die Einführung des Christlichen Religionsunterrichts zu verhandeln.“ Eine Einführung des christlichen Religionsunterrichts könnte dann auf Beschluss des Landes Niedersachsen zum Schuljahr 2025/2026 beginnen.

Social Media habe für die kirchliche Arbeit eine wachsende Bedeutung gewonnen, berichtete Adomeit weiter. Eine aktuelle Studie zeige, dass damit überwiegend Frauen in der Altersgruppe 20 bis 39 Jahren angesprochen werden, die sonst bei kirchlichen Angeboten „schmerzlich vermisst“ würden. In der oldenburgischen Kirche gebe es mehrere ansprechende Aktivitäten, „die auf diese Art erfolgreich arbeiten“.  Hinzugekommen sind gesamtkirchliche Accounts, deren Ziel es sei, die bestehende digitale Vielfalt zu sammeln und zu zeigen, um so als Multiplikatorin zu wirken. Zudem wurden die bereits bestehenden Kanäle der oldenburgischen Kirche bei Facebook und YouTube genutzt und kontinuierlich ausgebaut. Neue Formate, die in enger Zusammenarbeit mit ekn (Ev. Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen) und dem Oldenburger Lokalsender oeins entstanden, seien auf diesen Plattformen intensiv genutzt worden und haben viele Nutzerinnen und Nutzer gefunden. Mit dem Livestreaming der Synodentagung, dem Online-Wahlverfahren bei den Gemeindekirchenratswahlen gehe zudem die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg weitere Schritte auf dem Weg der Digitalisierung. „Die Selbstverständlichkeit digitaler Mediennutzung sollte bleibendes Ergebnis der Corona-Zeit sein“, so Adomeit.

Dennoch sollte man achtsam bleiben, mahnte der Bischof. „Nicht alles lässt sich digital vermitteln, Fragen von Schuld und Vergebung, das Gespräch von Angesicht zu Angesicht, die Sakramentsverwaltung und manches mehr setzen hier Grenzen.“ Auch bei digitalen Gemeindebriefen sollte darauf geachtet werden, „dass wir mit so einem Schritt weder ältere Menschen von der Teilhabe an kirchlichen Informationen ausschließen noch die Menschen, die sich finanziell keinen Zugang zu digitalen Medien leisten können, zurücklassen.“

Zum 30. September 2022 habe der Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen sein Amt niedergelegt berichtete Bischof Thomas Adomeit. Der Gemeinsame Kirchenausschuss habe beschlossen, für die Zeit der Vakanz in Dezernat II Kirchenverwaltungsdirektor Udo Heinen mit Rederecht und Berichtspflicht für den Bereich Recht zu den Sitzungen des Gemeinsamen Kirchenausschusses einzuladen.

Der Leiter der Gemeinsamen Kirchenverwaltung, Dr. David Kleinhans, sei zum 1. Oktober 2022 aus dem Dienst der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ausgeschieden. Martina Heger, die Leiterin der Gemeindebezogenen Dienste und Stellvertretende Leitung der Gemeinsamen Kirchenverwaltung, habe die kommissarische Leitung übernommen.

Durch die Auszahlung der Energiepreispauschale erhielte die Kirche voraussichtlich höhere Kirchensteuereinnahmen. Der Gemeinsame Kirchenausschuss habe beschlossen, dass sich die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg verpflichtet, die aus der Energiepreispauschale resultierende Kirchensteuer nicht für eigene Zwecke zu vereinnahmen, sondern diese zur Unterstützung von sozialen Projekten zur Verfügung zu stellen.

Oldenburgische Kirche beschließt Haushalt mit 102 Millionen Euro

Die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hat für das kommende Jahr einen Haushalt mit 102 Millionen Euro in erster Lesung beschlossen. Mit diesem Ansatz werden die Einschränkungen in der sogenannten „Bauliste“ für den Erhalt von kirchlichen Gebäuden zurückgenommen und es werde keine Pflichtvakanzen mehr geben, erläuterte Bischof Adomeit in seiner Einbringungsrede. Zusätzlich seien derzeit unkalkulierbare Kosten bei den Energie-, Personal- und Sachkosten zusätzlich „eingepreist“ worden. Um diese Unabwägbarkeiten abfedern zu können, sei eine Rücklagenentnahme in Höhe von 500.000 Euro notwendig. So seien Haushaltsverstärkungsmittel in Höhe von 275.000 Euro sowie Mehrkosten für Energie für die kirchlichen Verwaltungsgebäude von rund 235.000 Euro eingeplant, erläuterte der Leiter Finanzabteilung Sebastian Groß. Dennoch sei die oldenburgische Kirche für das kommende Jahr „gut aufgestellt“, betonte Bischof Adomeit, da sie durch den Maßnahmenkatalog schon frühzeitig Kosten eingespart und „gut gewirtschaftet“ habe.

Die Synodentagung im Rückblick:

„Große Geschlossenheit bei den Entscheidungen“
Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg verabschiedete zahlreiche Gesetze und Vorlagen

Zufrieden mit den Verhandlungen und den Ergebnissen der Herbsttagung zeigte sich Synodenpräsidentin Sabine Blütchen zum Abschluss der 6. Tagung der 49. Synode. „Es war eine sehr entscheidungsfreudige Synode, die die nötigen Beschlüsse für diese Kirche jetzt gefasst hat“, bilanzierte sie. „Unsere Kirche hat an den beiden Tagen ein gutes Bild abgegeben und in wichtigen Punkten eine große Geschlossenheit gezeigt“, fügte Bischof Adomeit hinzu. Die Synode habe „den Klimaschutz in der Priorisierung ganz oben gehalten“, sagte der oldenburgische Bischof. 

Beispielsweise habe die Synode 1,5 Millionen Euro für die künftige Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen reserviert. „Diese Summe werde nur ein Anfang sein“, sagte der Synodale Klaus Flaake, der zusammen mit einer Arbeitsgruppe das Klimaschutzgesetz vorbereitet, das der Synode im Mai 2023 vorgelegt werden soll. „Aber je eher man anfängt, etwas umzusetzen, desto eher profitiert man davon. Die Umsetzung wird nicht billiger und die Energiekosten werden auch nicht niedriger“, so Flaake. Die Summe, die durch eine Neuausrichtung des Beschäftigungsfonds frei werde, wäre sonst in den allgemeinen Haushalt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zurückgeflossen. 
   
Auf die Bedeutung und Notwendigkeit des Klimaschutzes hatte Bischof Thomas Adomeit bereits in seinem Bischofsbericht am Donnerstag hingewiesen. „Wir werden unsere Prioritäten ändern müssen, denn zukünftig wird nicht mehr die Finanzierbarkeit von Projekten die entscheidende Frage sein, sondern die Umweltverträglichkeit.“  Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte einen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz entwickelt und diesen an die Landeskirchen weitergeleitet, berichtete Adomeit. Ziel sei die Klimaneutralität bis zum Jahr 2035, spätestens jedoch bis zum Jahr 2045. Das bedeute eine CO2-Reduktion um 90 Prozent in den nächsten zwölf Jahren. Dieses Vorhaben werde das Gesicht unserer Kirche nachhaltig verändern. Ohne den Klimaschutz werde „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ nicht zu erreichen seien, sagte der oldenburgische Bischof. 
   
Angesichts des Ukraine-Krieges hatte Bischof Adomeit vor einer Spaltung der Christen in Befürworter militärischer Gewalt und strengen Pazifisten gewarnt.  „Es gibt keine allein richtige Entscheidung – denn es gibt keinen gerechten Krieg. Und ohne dass wir uns schuldig machen, werden wir aus diesem Dilemma nicht herauskommen – weder mit der einen noch mit der anderen Haltung, denn immer lassen wir einen Nächsten im Stich.“
   
Die aus der Energiepreispauschale zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen sollen zur Unterstützung für Menschen in Not eingesetzt werden, kündigte Bischof Adomeit an. Zusammen mit der Diakonie im Oldenburger Land sollen die geschätzten Mehreinnahmen von 690.000 Euro in zwei Schritten an die Kreisgeschäftsstellen der Diakonie in den sechs Kirchenkreisen weitergegeben werden. Damit werde in den jeweiligen Regionen konkrete Hilfen angeboten.
   
Für die Wahl von neuen Gemeindekirchenräten am 10. März 2024 hat das Parlament der oldenburgischen Kirche am zweiten Verhandlungstag die Regeln für die Wahlen von Gemeindekirchenräten vereinfacht und dabei die Rechte von Jugendlichen gestärkt. Künftig dürfen junge Leute bereits ab 16 Jahren Mitglied im Gemeindekirchenrat werden. Bisher galt ein Mindestalter von 18 Jahren. Bei der Kandidatensuche werden die Kirchengemeinden aufgefordert, mindestens eine oder mehrere Personen vorzuschlagen, die zu Beginn der Amtszeit des Gemeindekirchenrates das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Falls sich unter den gewählten Mitgliedern des neuen Gemeindekirchenrates keine Personen aus dieser Altersgruppe befinden, sollen entsprechende Personen zur Berufung vorgeschlagen werden. Nach dem neuen Kirchengesetz können Personen auch nur für drei Jahre kandidieren statt für die volle Amtsperiode von sechs Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit müssen die Gewählten dann erklären, ob sie weiterhin dabeibleiben möchten. Hintergrund der Neuregelung ist die Erfahrung, dass junge Menschen häufig noch nicht für einen Zeitraum von sechs Jahren planen können. Das Wahlgesetz orientiert sich in großen Teilen an dem erneuerten Wahlgesetz der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Zugleich flossen in das Wahlgesetz Wünsche der Jugendsynode ein.
    
Die Synode veränderte auch das Wahlverfahren für die Gemeindekirchenräte: Danach können Kirchenmitglieder künftig entscheiden, ob sie ihre Stimme per Briefwahl oder online abgeben wollen. Eine zentrale Stelle schickt dafür künftig Wahlunterlagen mit einem Online-Code direkt an alle Mitglieder. Gemeinden können daneben auch noch die Stimmabgabe in einem Wahllokal anbieten.
   
Für das kommende Jahr hat die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg einen Haushalt in Höhe von 102 Millionen Euro beschlossen. Mit diesem Ansatz werden die  Einschränkungen in der sogenannten „Bauliste“ für den Erhalt von kirchlichen Gebäuden zurückgenommen und es werde keine Pflichtvakanzen mehr geben, erläuterte Bischof Adomeit. Zusätzlich seien derzeit unkalkulierbare Kosten bei den Energie-, Personal- und Sachkosten zusätzlich „eingepreist“ worden. Um diese Unabwägbarkeiten abfedern zu können, sei eine Rücklagenentnahme in Höhe von 500.000 Euro notwendig. So seien Haushaltsverstärkungsmittel in Höhe von 275.000 Euro sowie Mehrkosten für Energie für die kirchlichen Verwaltungsgebäude von rund 235.000 Euro eingeplant. Dennoch sei die oldenburgische Kirche für das kommende Jahr „gut aufgestellt“, betonte Bischof Adomeit, da sie durch den Maßnahmenkatalog schon frühzeitig Kosten eingespart und „gut gewirtschaftet“ habe.
   
Die Synode stimmte auch dem Zusammenschluss von sieben Kirchengemeinden im Norden der oldenburgischen Kirche zu. Die Kirchengemeinden Hohenkirchen, Middoge, Oldorf, Pakens-Hooksiel, St. Joost-Wüppels, Tettens und Waddewarden-Westrum bilden ab dem 1. Januar die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wangerland. 

Quelle und weitere Informationen: https://www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/6/49-synode/donnerstag-17112022#c71133

+++++

Evangelisch-reformierte Kirche

Am Donnerstagvormittag ist in Emden die Gesamtsynode mit einem Abendmahlsgottesdienst eröffnet worden. In seiner Predigt ging der Göttinger Pastor Michael Ebener der Frage nach, was wäre, wenn die Ukraine keine Grenzen hätte. Er stellte diese Frage in den Zusammenhang mit menschlichem Hochmut, über den die Bibel am Beispiel von Belsazar, dem König von Babylonien, berichtet. Zum menschlichen Hochmut gehöre auch das willkürliche Grenzen ziehen, so Ebener. „Seit wir aus dem Paradies vertrieben sind, setzen wir Grenzen, verteidigen wir Grenzen, überschreiten wir Grenzen, folgt Imperium auf Imperium.“

Aktuell wohne Hochmut, so Ebener, „in weiß-goldenen Palästen und träume an acht Meter langen Tischen vom alten Imperium“. Oder der Hochmut „setze für 200 Milliarden US-Dollar klimatisierte Fußballstadien und Infrastruktur in den Wüstensand“.

Vor diesem Hintergrund liefert Ebener die Antwort auf seine Frage: „Hätte die Ukraine keine Grenzen, gäbe es keinen Anreiz, Grenzen zu verrücken und Gebiete rück zu erobern, die man für ewiges Eigentum hält.“ Mit Worten der Seligpreisungen sagte Ebener: „Selig sind, die keine Grenzen haben, denn sie werden keine Kriege führen.“

Bericht des Moderamens

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hat zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine aufgerufen. Im Bericht des Moderamens sagte Bei der Wieden vor der Synode in Emden: „Uns treibt die Sorge um die Menschen in der Ukraine um, die angesichts der Zerstörungen von Wohnhäusern und Infrastruktur einem Winter in Hunger und Kälte entgegengehen.“

Der Einsatz von Atomwaffen oder der Beschuss ukrainischer Atomanlagen seien nach wie vor akute Gefahren. Bei der Wieden kündigte an, weiterhin in Friedensgebeten an die Menschen zu denken, „die unter diesem sinnlosen und völkerrechtswidrigen Krieg leiden müssen“. Menschen, die sich um ein Ende der kriegerischen Handlungen bemühen, bräuchten Hoffnung und Fantasie.

Die Folgen des Angriffskriegs gegen die Ukraine seien auch ein Thema dieser Gesamtsynode, so Bei der Wieden.

Reformierte Kirche steht vor grundlegendem Wandel

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden und Vizepräsident Helge Johr haben vor der Gesamtsynode in Emden die Evangelisch-reformierte Kirche auf herausfordernde Jahre eingestimmt. „Das Zusammenspiel von Mitgliederverlusten, Personalmangel und Rückgängen in den finanziellen Ressourcen macht eine strukturelle Weiterentwicklung unserer Kirche notwendig“, sagte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden. Ziel dieser Bemühungen müsse es sein, lebensfähige Gemeinden zu erhalten.“ Sie müssten in ihrem Auftrag, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, gestärkt werden.

Vizepräsident Helge Johr bilanzierte, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Kirchenmitglieder kontinuierlich zurückgegangen sei. Zusätzlich zum demografischen Wandel sei die Anzahl der Kirchenaustritte in den vergangenen Jahren beständig angewachsen. Bis einschließlich 2013 seien jährlich weniger als 900 Menschen aus der Reformierten Kirche ausgetreten. Diese Zahl habe sich bis 2021 auf knapp 1.800 etwa verdoppelt. „Die bisherigen Zahlen für 2022 lassen vermuten, dass im Jahr 2022 die Kirchenaustritte die Zahl von 2.000 überschreiten wird“, betonte Johr

Bei den Finanzen rechnet Johr bis 2038 mit einem „erheblichen strukturellen Defizit“. Steigerung der Lohnkosten und wachsende Inflation würden durch die laufenden Einnahmen nicht gedeckt. 92 Millionen Euro stünden dann lediglich Einnahmen von zwischen 60 und 70 Millionen Euro gegenüber Zudem kämen neue Aufgaben im Klimaschutz und in der Bauerhaltung hinzu. Bei den Pfarrstellen drohe, dass 2040 nur 60 von etwa 80 notwendigen besetzt werden können.

In der Pressekonferenz in der Mittagspause warb der stellvertretende Präses Jakobus Baumann aus Stapelmoor für Veränderung: „Wenn es unser Ziel ist, selbständige Kirche zu bleiben, müssen wir mit Blick auf 2040 eine Struktur schaffen, die dies ermöglicht.“

Johr kündigte an, dass das Moderamen bis zur Herbstsynode 2023 im Dialog mit allen kirchlichen Organen neue gesetzlichen Regelungen vorschlagen wolle: Der Pfarrdienst solle für Quereinsteiger geöffnet werden und multiprofessionelle Teams sollen in den Gemeinden etabliert werden. Die Zuweisung an die Gemeinden solle nicht mehr vom Gebäudebestand abhängen. Zudem ist geplant, dass die Kooperation zwischen Kirchengemeinden weiter gestärkt wird.

Kirchenpräsidentin Bei der Wieden bezeichnete den aufgezeigten Weg als „gemeinsame Aufgabe“. Der Wandel werde nur gelingen, „wenn wir neu lernen, uns nicht als eine Summe von Einzelgemeinden zu verstehen, sondern als eine Gemeinschaft, die in diesem reformierten Bekenntnis lebt und leben möchte.“

#wärmewinter – Aufruf zu Beteiligung

Diakoniepastor Thomas Fender hat die Kirchengemeinden zur Beteiligung an der Aktion #wärmewinter aufgerufen. Vor einigen Wochen hatten EKD und Diakonie diese Aktion gestartet, um damit in ganz Deutschland wärmende Orte zu schaffen, wo Betroffene Hilfe erhalten, sich aber auch über ihre Rechte informieren können. Auch die Evangelisch-reformierte Kirche und ihre Diakonie beteiligen sich an der Aktion.

Das Diakonische Werk hat dafür einen Krisenfonds eingerichtet, um notleidende Menschen in der Energiekrise unterstützen. Dafür stünden in diesem und im kommenden Jahr jeweils 150.000 Euro zur Verfügung, sagte Fender. Die Gemeinden könnten Projektideen entwickeln und dafür Finanzhilfe beantragen.

Finanziert wird dieser Krisenfonds aus den Mehreinnahmen der Kirchensteuer aus der im September ausgezahlten Energiepreispauschale des Bundes. Die evangelischen Kirchen und die Katholische Kirche hatten im September entschieden, dieses Geld direkt Menschen zugute kommen zu lassen, die unter den Folgen der Energiekrise leiden.

Angesichts von Inflation und der steigenden Zahl der von Armut bedrohten Menschen seien die Gemeinden gefordert, „damit der Winter für möglichst viele Menschen zum Wärmewinter wird“, bekräftigte Fender. Beispiele für mögliche Aktionen, die in Gemeindezentren bereits umgesetzt würden, seien ein Winterspielplatz in einer Kirche, ein Wärmeraum mit Mittagstisch und die Absicherung einer „Kinderarche“ mit Unterstützungsangeboten für Heranwachsende.

Mehr Klimaschutz bei kirchlichen Gebäuden

Die Evangelisch-reformierte Kirche will zukünftig bei allen Baumaßnahmen stärker auf ökologische Kriterien achten. Vizepräsident Helge Johr sagte vor der Gesamtsynode in Emden: „Bereits in der Bau- und Finanzierungsplanung sind ökologische und energetische Gesichtspunkte zu berücksichtigen, um die Auswirkungen des Bauvorhabens auf die Umwelt zu minimieren. Dafür habe die Landeskirche Standards für effizientes und nachhaltiges Bauen entwickelt. „Jedes Bauvorhaben muss im Einklang mit den Klimazielen unseres Klimaschutzkonzeptes stehen.“

Zudem muss jede Kirchengemeinde nun mit einem Baukonzept nachweisen, wie ein Bauvorhaben mit der Entwicklung der Gemeinde und dem Gebäudebestand der näheren Region im Einklang steht. Nur, wer mit Hilfe eines Punkteplans, genügend Punkte nachweisen könne, habe die Möglichkeit, eine landeskirchliche Baubeihilfe zu erhalten. Ziel sei es, so Johr, langfristig den kirchlichen Gebäudebestand zu reduzieren.

Um den Energieverbrauch in Kirchen zu reduzieren fördert die Evangelisch-reformierte Kirche zukünftig den Einbau effizienter körpernahe Heizsysteme, sogenannte Sitzpolster- oder Sitzbankheizungen. Johr erläuterte, dass die meisten klimaschädlichen Treibhausgase durch das Beheizen von Kirchbauten mit konventionellen Raumluftheizungen entstünden. Eine Sitzbankheizung wirke unmittelbar dort, wie sie gebraucht wird. Eine Voraussetzung für den Einbau dieser körpernahen Heizsysteme sei, dass sie mit Strom aus regenerativer Energie betrieben würden.

Taufkampagne wirbt bei Eltern für Taufe

Unter dem Titel „tauffrisch“ will die Evangelisch-reformierte Kirche im kommenden Jahr eine Taufkampagne starten. Viele Taufen seien in den Corona-Jahren nicht möglich gewesen, sagte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden. Die Kirche wolle Eltern deshalb einen neuen Impuls geben, ihre Kinder unter den Segen Gottes zu stellen.

Im Vor-Corona-Jahr 2019 gab es in der den Gemeinden der Evangelisch-reformierten Kirche 1.133 Taufen, 2020 waren es 739 und im vergangenen Jahr 975.

Entwickelt wurde die Kampagne im Ausschuss für kirchliche Kommunikation, der die Initiative der Synode vorstellte. Familien mit mindestens einem reformierten Kirchenmitglied sollen angeschrieben und auf die Möglichkeit, ihr Kind taufen zu lassen, hingewiesen werden. Alle, die dies dann in ihrer Kirchengemeinde machen, sollen ein mit einem „Willkommenspaket“ überrascht werden.

Die Internetseite www.tauffrisch.de ist das Zentrum der Kampagne. Hier werde Informationsmaterial zum Thema Taufe sowie die Möglichkeit der schnellen Kontaktaufnahme zur zuständigen Kirchengemeinde angeboten. Die Kampagne solle im Februar 2023 starten. Ein Schwerpunkt sei das letzte Juni-Wochenende, wenn evangelische Kirchengemeinden in ganz Deutschland Tauffeste organisierten.

Berichte vom zweiten Synodentag:

Bericht des Moderamens - Aussprache

In einer umfangreichen Aussprache hat die Gesamtsynode über den Bericht des Moderamens debattiert. Dieter Mansholt, Vorsitzender des Finanzausschusses, und Reinhold Robbe setzen sich in der Diskussion für Erneuerbare Energie als zukünftige Einnahmequelle für die Gemeinden ein. Denkbar seien Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden oder Flächen.

Anschließend beschloss die Synode, das Moderamen zu beauftragen, bis zur kommenden Herbstsynode Beschlussvorschläge zu den folgenden Themen vorzulegen: Neugestaltung des Pfarrdienstes, Veränderung der Zuweisungsordnung an die Gemeinden, Rolle der Synodalverbände, Förderung der Ehrenamtlichen. In allen Themen sollen die Synodalverbände, die synodalen Ausschüsse sowie die Kirchengemeinden beteiligt werden.

48,7-Millionen-Euro-Haushalt beschlossen

Die Gesamtsynode hat den Haushalt für das kommende Jahr einstimmig beschlossen. Er hat ein Volumen von 49 Millionen Euro, das ist geringfügig mehr als im Jahr 2021.

Vizepräsident Helge Johr sagte vor der Gesamtsynode, dass der Haushalt im Wesentlichen Einnahmen und Ausgaben des Vorjahres fortschreibe. Er kalkuliere rund 32 Millionen Euro Kirchensteuereinnahmen, das ist nochmal eine leichte Steigerung. Damit sei es möglich, alle notwendigen Mittelanmeldungen zu bedienen, auch die vorgestellte Taufkampagne sei eingeplant.

Im Haushalt sind drei zusätzliche Stellen im Landeskirchenamt vorgesehen. Um die Klimaschutz-Maßnahmen in den Kirchengemeinden besser begleiten zu können, sei eine zusätzliche Stelle einer Architektin oder eines Architekten sowie eine Stelle für Klimaschutzkoordination vorgesehen., so Johr. Diese wird zu 70 Prozent aus Bundesmitteln refinanziert. Zudem reagiere die Landeskirche auf den zusätzlichen Beratungsbedarf in juristischen Fragen.

Johr wies darauf hin, dass die im Bericht des Moderamens angekündigten finanziellen Risiken im Haushalte des kommenden Jahres zum Tragen kommen werden.

Außerdem beschloss die Synode den Haushalt des Diakonischen Werkes.

Die nächste Gesamtsynode tagt vom 11. bis 12. Mai 2023 im Kloster Frenswegen bei Nordhorn.

Quelle und weitere Informationen: https://www.reformiert.de/herbstsynode-2022.html

+++++

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe

Im Gottesdienst am Freitag, den 18. November 2022 zu Beginn der 8. Tagung der XX. Landessynode wird Pastorin Dr. Alexandra Eimterbäumer als Theologische Referentin im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe eingeführt.

Auf der Tagesordnung der Synodaltagung stehen u.a. der Bericht des Landesbischofs sowie ein Bericht des Ev.-Luth. Missionswerkes in Niedersachsen (ELM), der vom Direktor des ELM, Herrn Michael Thiel abgegeben wird. 

Mit der Setzung des Schwerpunktthemas ‚Ehrenamt‘ würdigt die Landessynode den uneigennützigen und unverzichtbaren Dienst von Ehrenamtlichen in den unterschiedlichsten kirchlichen Arbeitsbereichen. Die Beratungen werden mit dem Ziel der Ermittlung notwendiger Bedarfe für die zukünftige Unterstützung und Stärkung der Ehrenamtlichen geführt. Zudem soll das Miteinander im Verhältnis von Ehren-, Neben- und Hauptamt auf allen Ebenen zu einem guten Miteinander hin weiterentwickelt werden. 

Neben Berichten über bisherige Entwicklungen und zukünftige Aufgabenstellungen in den fünf Kooperationsräumen, in denen seit Juli 2022 alle Kirchengemeinden in der schaumburg-lippischen Landeskirche einbezogen sind, werden sich die Mitglieder der Synode mit Finanz- und Rechtsangelegenheiten befassen. 

Die Synodaltagung beginnt am Freitag, den 18. November 2022 um 17.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Bückeburger Stadtkirche (Lange Straße 9, 31675 Bückeburg). Im Gottesdienst wird Pastorin Dr. Alexandra Eimterbäumer als Theologische Referentin im Landeskirchenamt der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe eingeführt. Frau Dr. Eimterbäumer ist in dieser Funktion seit dem 1. Oktober 2022 im Dienst.

Im Anschluss an den Gottesdienst beginnen die Beratungen der Landessynode im Rathaussaal in Bückeburg (Marktplatz 2-4, 31675 Bückeburg).  

Am Samstag, den 19. November 2022 wird die Synodaltagung um 9 Uhr im Bückeburger Rathaussaal fortgesetzt. 

Die Tagung der Landessynode, die auch wieder als Live-Stream aus dem Bückeburger Rathaussaal übertragen werden soll, wird am Samstag voraussichtlich um 16.30 Uhr enden.

Quelle und Video: https://www.youtube.com/watch?v=TLNOvQlbAoU

+++++

Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

Die VII. Tagung der 26. Landessynode findet vom 22. bis 25. November 2022 statt.

Berichte:
https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/wir-ueber-uns/landessynode

 Livestream:

https://www.youtube.com/watch?v=huy5mTtjW4U

Landeskirche gibt fünf Millionen Euro für Menschen in Armut

Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche will fünf Millionen Euro für Menschen zur Verfügung stellen, die besonders von Armut betroffen sind. Das Geld stammt aus den Mehreinnahmen bei der Kirchensteuer, die auf die Energiepreispauschale der Bundesregierung zurückgehen, wie der zentrale Landessynodalausschuss am Dienstag zum Auftakt der in Hannover tagenden evangelischen Landessynode berichtete. Es könne vor Ort etwa für Wärmestuben, Beratungsangebote, Tafeln, Tagestreffs oder Essensausgaben verwendet werden.

Die Summe soll über die 48 Kirchenkreise von Deutschlands größter evangelischer Landeskirche zwischen Göttingen und Cuxhaven verteilt werden. Schon im Dezember soll die erste Tranche von 2,5 Millionen Euro fließen. Weitere 2,5 Millionen sollen im kommenden Jahr folgen. Möglicherweise kämen noch weitere solcher Aufgaben auf die Landeskirche zu, sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Martin Steinke in Vertretung für den erkrankten Vorsitzenden Jörn Surborg, der den Bericht verfasst hatte. Die weiter steigenden Flüchtlingszahlen könnten zusätzliche Hilfen erforderlich machen.

Die Bundesregierung hatte im September eine Energiepauschale von 300 Euro über die Arbeitgeber an alle erwerbstätigen Personen ausgezahlt. Weil dieser Betrag einkommensteuerpflichtig war, wurde darauf auch Kirchensteuer fällig. Diese liegt in Niedersachsen bei neun Prozent der Einkommens-, Lohn oder Kapitalertragssteuer. Die beiden großen Kirchen hatten im September beschlossen, die daraus resultierenden Mehreinnahmen für Menschen zu verwenden, die besonders von den hohen Heizkosten betroffen sind.

Landeskirche will mehr Verbindlichkeit beim Klimaschutz in der Kirche

Die hannoversche Landeskirche will mehr Solardächer auch auf ihren Kirchen. Dazu sollen Musterverträge erarbeitet werden. Landesbischof Ralf Meister rief vor der Synode zu zügigem Handeln auf. Es gehe auch um Glaubwürdigkeit. Weiter >>>

Landeskirche stärkt Arbeit von Influencer*innen

Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche wird die Social-Media-Arbeit von Pastorinnen und Pastoren in den kommenden zwei Jahren stärker fördern. Die Landessynode sagte hierfür am Donnerstag 560.000 Euro zu. Mit den Mitteln sollen Stellenanteile von Pastoren finanziert werden, die als Influencer schon jetzt Followerzahlen im vier- bis fünfstelligen Bereich vorweisen können. Ziel des Projekts ist es, vor allem die Gruppe der 20- bis 40-Jährigen anzusprechen. Weiter >>>

+++++

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Tagung der Landessynode
Kirchenparlament berät in Königslutter über Haushalt für 2023 und 2024

26.11.2022

Positive Finanzentwicklung

Landessynode beschließt Haushalt für die Jahre 2023 und 2024

Königslutter. Die braunschweigische Landessynode hat am 26. November bei ihrer Tagung in Königslutter einen neuen Doppelhaushalt für die Landeskirche beschlossen. Für 2023 beläuft er sich auf rund [...]

25.11.2022

In der Verfassung Halt finden

Vortrag von Professor Michael Germann vor der Landessynode

Königslutter, Halle (epd). Die Verfassungen der evangelischen Kirchen bieten dem Juristen Michael Germann zufolge gute Voraussetzungen dafür, kirchliche Strukturen zukunftstauglich zu gestalten. [...]

25.11.2022

In der Energiekrise helfen

Kirchensteuermehreinnahmen sollen Bedürftigen zugutekommen

Königslutter. Mit außerplanmäßigen Kirchensteuereinnahmen von rund 740.000 Euro unterstützt die Landeskirche Braunschweig Menschen, die in besonderer Weise von den gestiegenen Lebenshaltungskosten [...]

25.11.2022

Zeitplan für Zukunftsprozess

Landessynode bittet um mehr Klarheit und Verbindlichkeit

Königslutter. Der Zukunftsprozess der Landeskirche Braunschweig soll bis zum November 2025 „handlungsleitende Ergebnisse“ erzielen, damit die entsprechenden finanziellen Auswirkungen im [...]

25.11.2022

Im Internet abstimmen

Landessynode ermöglicht Kirchenvorstandswahl online

Königslutter (epd). Das Kirchenparlament der braunschweigischen Landeskirche hat beschlossen, bei den kommenden Kirchenvorstandswahlen auch die Stimmabgabe über das Internet zu ermöglichen. [...]

Tagesordnung

Zum Livestream

+++++